Happy Weltmännertag! Anlässlich der offiziell zu zelebrierenden Schöpfung der Herren möchten wir euch heute das außergewöhnliche Konzept des Berliner „Wollmeisters“ vorstellen. Es gibt sie also doch noch, die jungen ambitionierten Einzelhändler, die mit ihren Ideen einzigartige Geschäfte ins Leben rufen und unsere Städte dadurch bunt und lebendig machen. Genau so ein Mensch ist der Wollmeister bzw. viel mehr Jonas, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Was Jonas antreibt und ihn in Zeiten des „Onlineshoppens“ trotzdem an seinem Traum festhalten lässt – das hat er uns in einer Strickpause erzählt.

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Wer steckt hinter dem Wollmeister? Erzähl uns doch etwas über dich.

Ich bin Jonas Sanders – der Wollmeister. Ich habe meine Jugend in Hannover verbracht und bin für meine Ausbildung nach Osnabrück zum Modehaus L&T gegangen. Zur Weiterbildung habe ich einen Sportfachwirt an der LDT- Nagold absolviert. Von dem Zeitpunkt an habe ich als Store Manager in verschiedenen Mode- (Bench) und Outdoor- (The North Face) Stores gearbeitet.
Durch meine Begeisterung am Outdoorsport, dem Skifahren, Wandern und Paragliden, habe ich schon lange gute Erfahrungen mit Merino – Funktionsbekleidung gesammelt und dieses Material Lieben gelernt.

Vor zwei Jahren habe ich eine zweimonatige Reise mit meiner Freundin Amelie quer durch Neuseeland gemacht. In dieser Zeit haben wir verschiedene Hersteller und Produzenten aus der „Merinowelt“ kennen gelernt. Auch hat sich auf dieser Reise die Idee für einen Merino-Store in Berlin verfestigt. Durch die Inspiration der vielfältigen Natur sind dann erste Entwürfe für das Konzept wie auch die Markenauswahl entstanden. 

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Ein Wollgeschäft, geführt von einem jungen Kerl wie dir – wie waren die ersten Reaktionen?

Ja, ein Kerl, der zu jedem seiner Produkte etwas sagen kann und vielleicht sogar eine kleine Geschichte zu erzählen hat, kommt bei den Kunden sehr gut an. Die Resonanz war von Anfang an sehr positiv. Natürlich gibt es auch Skepsis, in dieser vom „Online-Shoppen“ dominierten Zeit, ein stationäres Einzelhandelsgeschäft zu eröffnen wo der Online Markt doch stetig wächst. Da gehört schon auch Mut dazu. Ein Mitbewerber sagte: „Endlich mal ein Mann, der das Thema Merinowolle mit ihren fantastischen Eigenschaften neu umsetzt und modische Bekleidung anbietet“. Und der erste Strickworkshop für Kinder- Islandpullover mit meinem Bruder Paul von „strickr.berlin“, ist auch schon ausgebucht. Demnach liegt stricken und Wollbekleidung wieder voll im Trend.

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Welche Labels entdeckt man bei dir und was macht dein Sortiment besonders?

Mit dem Ladenkonzept, einer Auswahl von Merino- Fashion- Alltagsbekleidung, bin ich der Erste in Berlin. Merinowolle ist meiner Meinung nach wegen ihrer besonders guten Eigenschaften das beste Material was die Modewelt überhaupt zu bieten hat. Sie ist besonders gut für jeden Tag, jedes Wetter und jeden Anlass! Denn: Sie wärmt im Winter und kühlt im Sommer, ist geruchsabweisend, nebenbei ist sie leicht zu Reinigen und schmeichelt der Haut. Mein Sortiment ist international wird aber überwiegend in Europa produziert. Alle meine Produkte sind ohne das „Mulesing“ Verfahren hergestellt. Ich biete bekannte Marken wie „Mons-Royale“ aus Neuseeland, „Houdini“ aus Schweden und „Hessnatur“ aus Deutschland an. Es gibt aber auch neue unbekanntere Marken wie „Formal-Friday“ aus Finnland, „Steini Design“ aus Island und „Finisterre“ aus England. Das Angebot ist fast ausschließlich aus Merinowolle, doch begeistert es mich auch, andere hochwertige Wollarten, wie Islandwolle und Kaschmir in meinem Konzept mit einfließen zu lassen. Mein Sortiment erstreckt sich über Frauen, Männer, Kinder und Säuglingsbekleidung.

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Welche sind die schönen Seiten der Selbstständigkeit und wo sind die Herausforderungen?

Die Selbständigkeit ist die Erfüllung und Verwirklichung eines langersehnten Traumes von mir. Schon mit dem Berufseinstieg habe ich davon geträumt und dann wurde es jetzt langsam Realität. Das ist eine sehr gute und schöne Erfahrung in meinem Leben. Ein schönes Gefühl ist es, wenn mir Kunden berichten, dass sie schon länger nach Merino- Fashion Kleidung gesucht haben und sie jetzt endlich im Wollmeister Berlin fündig werden.

Die großen Herausforderungen  sind die alltäglichen, alles was „so nebenbei“ noch passieren muss. Die Planung, der Einkauf, die Buchhaltung usw. Dies ist alles meist sehr zeitaufwändig und gehört aber eben dazu. Deswegen heißt es wohl auch selbstständig, also: „selbst und ständig“.

Merinowolle – Ich freue mich über jeden Kunden, dem ich dieses tolle Produkt näher bringen kann.

 

Vielen Dank, lieber Jonas. 

(Bilder: Wollmeister)