Hachja, die guten Vorsätze. Was habt ihr euch für 2016 vorgenommen? Schon knapp ein Viertel des Jahres ist um – Zeit für eine Zwischenbilanz! Unser Vorsatz war vor allem, nachhaltiges Kaufen zu fördern und die kleinen und individuellen Läden zu supporten. Stand heute: Wir glauben, auf einem guten Weg zu sein. Trotzdem ein dickes Scheibchen abschneiden könnten wir uns (besonders in puncto Konsequenz und vorbildlicher Verhaltensweise) bei den Gründern von Lemonaid – der fairen Limonade mit dem Credo „Trinkend die Welt verändern“. Wir haben einen Schnack mit Ole von Lemonaid gehalten und interessante Dinge über das Unternehmen erfahren.

 

Hallo Ole. Wie hat alles begonnen?

 
Y0BeWSkMxekKLfpWoIM8tG3Tqe0rzk6ymugWnrgrbJc,Yxc-r3LHJQVt9hiasc0nuVRUIf7IXRuD5iHxGdXsNAwDie Idee hinter Lemonaid & ChariTea war, ein richtig gutes Produkt  auf den Markt zu bringen, dass auch noch einen guten Zweck erfüllt: Entwicklungsprojekte in den Anbauregionen zu unterstützen. Paul Bethke kam darauf, nachdem er eine Weile in der Entwicklungshilfe gearbeitet hatte und zunehmend ernüchtert war: Es wurde einfach zuviel Geld verschwendet. Klassische Entwicklungshilfeorganisationen sind oft nur für die Ausgaben, nicht aber für die Einnahmen, verantwortlich. Steht man selber dafür gerade, dass Geld für Projekte zusammen kommt, hat man gleich ein anderes Gefühl dafür, wie hart es erarbeitet wurde. Es gab außerdem zwar viele unterschiedliche Softdrinks auf dem Markt, aber keine, die uns wirklich schmeckten. Die Zutaten waren meist künstlich – der Geschmack auch. Also mixten wir Limonaden und Eistees, wie wir sie auch zu Hause machen: aus komplett biologischen und fair gehandelten Zutaten. Die Limos aus Direktsäften und etwas Rohrzucker, die Tees frisch aufgebrüht, mit etwas Agavensirup. Dazu Wasser – fertig. Ohne Konservierungsstoffe, Aromen oder Farbstoffe.

 

Was macht Lemonaid so besonders?

 

Dr-BvO90KvX3Aom3S8MgPa_d2ThK-AgLYI7pJOw8VC8Die Kombination aus einem Produkt, dass richtig gut schmeckt, dazu auch optisch etwas hermacht – und der sozialen Idee dahinter. Ökologisch arbeitende Kleinbauernkooperativen können faire Löhne erzielen, mit den Einnahmen langfristig planen und müssen keinen Raubbau an der Natur betreiben. Zusätzlich gehen mit jeder verkauften Flasche 5 Cent an den gemeinnützigen Lemonaid & ChariTea e.V. So sind bislang über eine Million Euro für weitere Sozialprojekte in den Anbauregionen zusammen gekommen. Immer nach dem Prinzip: Hilfe zur Selbsthilfe.

 

Wie stellt ihr sicher, dass eure Anforderungen erfüllt werden?

 

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Wir verlassen uns nicht allein auf internationale Gütesiegel, sondern bereisen die Anbauregionen jedes Jahr persönlich. Wir reden mit den Bauern und ihren Familien und erfahren so, wie die Bedürfnisse vor Ort sind, welche Projekte gefördert werden sollten. Die Berichte, Fotos und Filme, die wir von den Projektreisen mitbringen, zeigen den Lemonaid-& ChariTea-Trinkern außerdem, welchen Unterschied ihr Kaufverhalten macht.

 

Was unterscheidet euch von anderen?

AEyAfIegics0iIUid-QPu0sH-RQJPOtvSraewQqCZfUDas beschriebene „Trinken hilft“-Prinzip und die konsequente Verwendung fair gehandelter Zutaten. Leider – das sollte eigentlich Normalität sein. Es gibt einige befreundete Projekte, wie Viva con Agua oder Quartiermeister, die ähnlich arbeiten – wir hoffen, es werden noch viele mehr. Das ist auch ein Grund, warum wir noch ein paar weitere Ideen umgesetzt haben: Für das Interviewprojekt „Meine Utopie“ sammeln wir z.B. Ideen für eine bessere Welt von unterschiedlichsten Künstlern, Wissenschaftlern, Aktivisten etc. Die „Pfandkiste“ soll Menschen darauf aufmerksam machen, ihre Pfandflaschen nicht in den Müll zu werfen. Und mit unseren Upcycling-Anleitungen wollen wir inspirieren, aus alten Dingen schöne, neue zu basteln – statt die Müllberge weiter anwachsen zu lassen.

 

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

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Wir wollen noch mehr Leute auf den Geschmack bringen  – und so den Lemonaid & ChariTea e.V. weiter stärken. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Zeit dafür reif ist: Die erste Flasche Lemonaid ging noch bei unserer WG-Party über den Tresen, jetzt haben wir über eine Million Euro für den Verein zusammen bekommen. Das macht uns verdammt froh und motiviert für die Arbeit der nächsten Jahre. In dem Sinne: Prost!

 

 

Vielen Dank an euch, liebes Lemonaid-Team und weiter so!

 

(Bilder: Lemonaid)