Es leuchtet, glitzert und glänzt in dem kunterbunten Concept Store Tía Emma von Wiebke und Rosa. Die liebevoll zusammen gesuchten Kleinigkeiten haben sofort unsere Herzen höher schlagen lassen. Deswegen haben wir uns mit den beiden „Tias“ getroffen und heraus gefunden, was es mit dem Namen auf sich hat und welche schönen Momente die beiden als Ladenbesitzerinnen erleben.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen euren Laden zu eröffnen und was habt ihr davor gemacht?

Wir haben beide Design studiert. Eigentlich wollten wir zusammen ein Büro eröffnen, das ein Schaufenster hat, damit es nicht so langweilig ist. Denn wenn man immer ganz allein am Rechner sitzt, macht das auch keinen Spaß. Die Idee war anfangs, dass wir im Bereich Grafik – bzw. Produktdesign arbeiten und den Laden nebenbei führen. Zuerst haben wir auch noch Dekojobs gemacht, aber als wir angefangen haben Kaffee und immer mehr Kleinigkeiten anzubieten, passte das zeitlich nicht mehr. Das Sortiment wurde zunehmend größer und daraus hat sich ergeben, dass wir nur noch den Laden machen. Die Inspiration für das Ladenkonzept kam unter anderem dadurch, dass wir beide immer viel gereist sind und ähnliche Läden in Amsterdam, London oder den USA gesehen haben. Wir haben uns gefragt, warum es solche Shops in Frankfurt nicht gibt und so hat sich letztendlich die Idee entwickelt.

 

Euer Laden heißt TÍA EMMA, was spanisch für Tante Emma ist. Wie kam es zu dieser Namensgebung?

Für uns war klar, dass es ein moderner Tante Emma Laden ist. Zu dieser Zeit war es noch so, dass man alles auf deutsch gemacht hat. Aber da Rosa Italienerin ist hatten wir überlegt den Laden Zia Emma (Zia=italienisch für Tante) zu nennen. Da wir fanden, dass das ein Zungenbrecher ist haben wir uns dann für das spanische „Tia“ entschieden. Die Leute, die wissen, was es heißt finden es lustig. Und die, die es nicht wissen, halten es für einen Eigennamen. Oft werden wir gefragt, welche von uns Tia und welche Emma ist. Oder ob wir Tanten geworden sind.

 

Was hat sich verändert, seit es euren Laden gibt? Gab es einen besonders schönen Moment?

Noch vor ein paar Jahren gab es hier fast gar keine Läden. Bis auf ein Antiquariat und den Perlenmarkt nebenan, war diese Straße fast tot. Nachdem wir uns hier niedergelassen hatten kamen erst nach und nach immer mehr Lädchen und Cafés dazu. Das hat dazu beigetragen, dass es sich hier sehr verschönert hat und die Menschen auch mal weiter in unsere Straße rein laufen. Schöne Momente haben wir viele, denn die Kunden loben uns eigentlich jeden Tag und freuen sich, wenn sie hier rein kommen. Da wir z.B. auch Schultüten selbst machen, kommen einige Kunden mit Sonderaufträgen und Wünschen zu uns, auf die wir eingehen können. Das ist für uns ein toller Austausch.

 

 

Ihr bietet viele schöne Kleinigkeiten aus der ganzen Welt in eurem Laden an. Nach welchen Kriterien wählt ihr euer Sortiment aus?

Manchmal werden wir von Leuten, die professionell Produkte selbst herstellen, gefragt, ob wir deren Sachen in unserem Laden verkaufen wollen. Wenn uns das gefällt, nehmen wir das in unser Sortiment mit auf. Aber ganz oft entdecken wir die Produkte selbst, z.B. auf unseren Reisen. Wir halten immer die Augen offen, da wir ein Interesse für diese schönen Dinge haben. Nur das, was uns wirklich gefällt verkaufen wir hier. Natürlich geben auch die Messen immer einen Trend vor, wobei wir da nicht alles mit machen. Oft gefallen uns davon nur 10% der Artikel und die zu finden ist nicht ganz einfach. Aber wenn wir etwas finden, freuen wir uns sehr. Das sind dann sehr schöne Momente für uns.

 

 

Ihr habt in euer Sortiment Shirts von arm™, das Label des Frankfurter Jugendrings, aufgenommen. Für was genau setzt sich diese Initiative ein und warum ist es euch wichtig, das zu unterstützen?

Die Mode von arm wird bis jetzt nur in kleinen, netten Läden und in deren online Shop verkauft. Pro Shirt oder Rucksack gehen 10€ an die Stiftung. Bei der Initiative geht es darum hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Vor allem sollen Kinder von der Straße weg geholt werden, aber auch in Jugendhäuser oder Kinderfreizeiten wird investiert. Es ist uns wichtig die Menschen für das Thema Kinderarmut zu sensibilisieren. Viele wissen nämlich gar nicht, dass auch unsere Stadt davon betroffen ist. Es ist ein Weckruf, sich mit diesem Zustand auseinander zu setzen. Das Projekt wird immer größer und die Produkte kommen super an. Die Shirts sind schön, gut geschnitten und der Schriftzug könnte auch ein cooles Mode Logo sein. Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass es sich um ein gemeinnütziges Projekt handelt, was auf jeden Fall unterstützt werden sollte.

 

Vielen Dank, liebe Wiebke & Rosa!

 

 

 

(Bilder: Tia Emma)