NANDI wurde 2016 von den besten Freundinnen Leonie und Vanessa gegründet. Was als Onlineshop begann, hat sich heute zu einem Concept Store im Herzen Berlins entwickelt.

 

Wie ist es, gemeinsam mit der besten Freundin einen Laden zu eröffnen und zu leiten?

Sich mit seiner besten Freundin in die Selbstständigkeit zu stürzen ist ehrlicherweise Fluch und Segen zugleich. Viele Entscheidungen haben wir aus dem Bauch heraus getroffen – was wir immer noch häufig tun, aber dadurch das wir Freundinnen sind, fiel es uns schon von Anfang an einfacher, uns auch in Unternehmensentscheidungen Vertrauen zu schenken. Viele Dinge sind wir mit einer großen Portion Leichtigkeit angegangen, aber natürlich gab es für uns auch Phasen, die nicht einfach waren. Wir kennen uns seit knapp 10 Jahren in und auswendig, aber ein Unternehmen mit einer Person zu gründen, welche dir emotional so nahe steht, ist absolut nicht einfach. Man hat Meinungsverschiedenheiten, man hat auch Tage an denen man vielleicht einmal nicht gut drauf ist, aber dennoch muss es weitergehen und das Schöne ist ja am Ende: man hat dasselbe Ziel – egal was passiert. Wir würden es jederzeit wieder so machen und sind unglaublich froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Aber dazu gehören definitiv eine dicke Portion Mut, Durchhaltevermögen und eine gewissen Leichtigkeit dazu.

Wie ist die Aufgabenteilung bei euch?

Wir haben relativ schnell gemerkt wo unsere Stärken und Schwächen liegen, aber Aufgaben klar zu verteilen war ein Prozess. Am Anfang möchte man überall mitmischen, aber irgendwann lernt man auch seine Stärken und vor allem die nötige Energie nicht kreuz und quer zu verteilen. Aufgaben wie Kommunikation und Finanzen sind bei uns aufgeteilt. Strategische Entscheidungen fällen wir gemeinsam aber vertrauen uns gegenseitig zu 100%, auch wenn mal eine von uns beiden nicht erreichbar ist.

 

Wie wurde aus Online auch Offline?

Das ist eine völlig berechtigte Frage und bis heute auch in unserem Fall super spannend zu beantworten! Zu Beginn von NANDI haben wir lediglich einen Onlineshop anvisiert – ein Laden war nicht mal annähernd in Planung! Zunächst einmal war das Thema Einzelhandel in unseren Köpfen viel zu groß und wir hatten eine Menge Respekt davor. Aber als wir unseren NANDI Onlineshop gegründet haben, war uns relativ schnell klar: Dit wird so nix! Wir brauchen eine Laden- und Austellungsfläche. Unsere (potentiellen) Kunden möchten unsere handgemachten Produkte live sehen und vor allem fühlen! Neben diesen zwei Aspekten gab es aber noch einen viel – was uns erst mit der Zeit klar geworden ist. Geschichten! Unseren Kunden waren die Geschichten hinter den Produkten und vor allem der Handwerker wichtig. Der direkte Austausch mit einem Kunden im Laden ist nicht annähernd vergleichbar mit einem Onlinestore. Nach rund drei Monaten haben wir uns dann spontan und blauäugig auf ein Ladengeschäft  beworben und hatten das große Glück, den Zuschlag gleich bekommen zu haben. Die Fläche war so groß, dass wir uns dazu entschieden, auch handgefertigte und selektierte Produkte von Partnerorganisationen aufzunehmen. So wurde aus NANDI ein Concept Store. Der Sprung vom Onlineshop zum Ladengeschäft war für uns unglaublich wichtig. Mittlerweile funktioniert aber auch nur die Kombination, weil wir natürlich immer mehr Kunden erreichen, welche mittlerweile sogar aus der ganzen Welt bei NANDI bestellen. Das macht uns unglaublich glücklich und vor allem stolz!

 

Wie sieht ein typischer Tag bei NANDI aus?

Als allererstes werden frische Blumen für den Laden geholt und unser NANDI „Dschungel“ gegossen. Wir haben viele Pflanzen im Laden (die wir auch verkaufen) und die natürlich täglich gepflegt werden müssen. Der Onlineshop wird parallel von uns gepflegt und die Bestellungen vom Vorabend morgens abgefertigt. Da unser Laden auch gleichzeitig unser Office ist, sind wir mehrmals in der Woche zu zweit im Laden. Es ist das Herz von NANDI, dort entstehen unsere Ideen und dort finden auch fast alle unsere Termine statt. Vor allem im Sommer richten wir es uns draußen vor dem Laden gemütlich ein, sodass man sich mit Kunden und Freunden zusammensetzen und ein Eis essen oder einen Drink trinken kann.

(c) by Yannic Pöpperling

Was ist das besondere an eurem Kiez?

Als allererstes würden wir die entspannte Atmosphäre nennen. Wir haben unseren Helmholtzkiez in den letzten 2 Jahren lieben gelernt. Im Vergleich zu benachbarten Vierteln ist es um uns herum etwas ruhiger und vor allem sehr gelassen. Wir haben viel Grünes um uns herum und den Vorteil, dass die Sonne ab mittags direkt in unser Laden scheint und für gute Laune sorgt! In kurzer Zeit haben wir uns eine Stammkundschaft aufgebaut, welche mittlerweile wie eine kleine Familie ist. Man kennt sich, man schnackt gerne und tauscht sich über alle möglichen Dinge aus.

 

(c) by Yannic Pöpperling

 

Aus welchen Ländern kommen eure Produkte und wie findet ihr die neusten Schätze für euren Store?

Unsere Produkte im Store kommen aus mehr als 12 Ländern, weltweit. Es ist super schwierig sich zu entscheiden, da wir ständig auf der Suche nach neuen Schätzen sind und es so viele wundervolle Materialien und Handwerkskunst auf der Welt gibt, die wir bei NANDI integrieren möchten. Momentan fokussieren wir uns aber mehr und mehr auf den Aufbau von NANDI als Brand und entwickeln gemeinsam mit Handwerkern aus Mexiko, Indonesien, Peru und Marokko eigene Produkte.

Und zum Schluss etwas persönliches: Was ist euer Lieblingsspot im Berliner Sommer?

Am liebsten kühlen wir uns an einen der vielen Seen in und um Berlin ab, trinken einen Aperol Spritz im Café Liebling oder essen süße Natas in der Bekarei.

 

Danke, Leonie & Vanessa!

 

 

(Bilder: Nandi // Yannick Pöpperling)