„Schönes Gut, das die Sinne erfreut und das Leben schöner macht“. Das findet man seit Anfang 2018 in dem Concept Store SinnGut in Bornheim. Wir haben uns mit den Inhaberinnen Ulrike & Sandra getroffen und erfahren, was ihr Laden neben dem außergewöhnlichen und liebevoll zusammen gesuchten Sortiment noch zu bieten hat.

Ihr bietet neben den ausgefallenen Produkten in eurem Concept Store auch Innenarchitekturberatung und eine Kreativwerkstatt an. Wie kam es dazu und wie sehen solche kreativen Workshops aus?

Die Idee kam dadurch, dass wir gesagt haben, wir wollen nicht nur Laden sein, sondern auch ein Ort, an dem man sich treffen und Kontakte knüpfen kann. Also eine Art Event-Raum. Daraus hat sich dann die Liebe zur Gestaltung ergeben. Aktuell ist Arbeiten mit Beton ein sehr beliebtes Thema und stellt deswegen den Schwerpunkt bei unseren Workshops dar. Aber wir bieten auch Himmelis basteln oder Porzellan bemalen an. Manchmal stellen wir unsere Räumlichkeiten für andere Workshops, wie z.B. Achtsamkeitstrainings oder meditatives Zeichnen zur Verfügung, was auch gut ankommt. Weitere Workshops sind die von Supercraft. Das sind 2 Frauen aus Berlin, die alle zwei Monate wechselnde Pakete zu diversen kreativen Bereichen verschicken. Im letzten Monat war es ein Seilkunstworkshop, aber es gibt auch anderes, wie Aquarellmalerei. Unsere Veranstaltungen bieten wir auch für geschlossene Gruppen, wie Geburtstage, Junggesellinnenabende oder Teamevents an. Und die Innenarchitekturberatung hat sich dadurch angeboten, dass Ulli Innenarchitektin ist. Da hatten wir auch kürzlich ein kleines Projekt in einem Café, das wir ausgestattet haben.

 

 

Nach welchen Kriterien wählt ihr euer Sortiment aus?

Es gibt zwei Kriterien an denen wir uns hauptsächlich orientieren: Zum einen muss es uns gefallen und zum anderen achten wir sehr auf Nachhaltigkeit. Wir schauen uns dabei an unter welchen Arbeits-, Herstellungs- und Umweltbedingungen die Produkte entstanden sind. In unser Sortiment nehmen wir nur Artikel auf, von denen wir Herkunft und Materialien nachvollziehen können, um sicher zu stellen, dass sie aus verantwortungsvoller Erzeugung stammen. Es gibt zwar wahnsinnig viele Produkte auf der Welt, allerdings sind da eben auch viele dabei, die unter schlechten Arbeitsbedingungen oder Kinderarbeit entstehen. Das wollen wir auf keinen Fall unterstützen! Außerdem wollen wir mit unserem Sortiment zeigen, dass gutes Design und Nachhaltigkeit sehr gut zusammen passen. Denn viele verbinden mit Nachhaltigkeit immer noch den Gedanken, dass es ein bisschen „öko“ aussieht. Wir zeigen mit unseren Waren das Gegenteil: Hochwertige Designartikel aus verantwortungsvoller Herstellung.

 

Welche Aspekte gefallen euch an eurem Job am meisten und gab es besonders schöne Momente, an die ihr euch gerne zurück erinnert?

Besonders toll war für uns die Eröffnungsfeier. Es waren sehr viele Leute da, um uns zu unterstützen und mit uns die Eröffnung zu feiern. Wenn frühere Stammkunden – des ehemaligen Qverfields – uns sagen, dass es nun fast noch schöner ist und sie sich bei uns wohl fühlen, bestätigt uns das mit unserem Konzept. Außerdem ist unsere Zusammenarbeit sehr fruchtbar. Wir ergänzen uns gut und genießen das kreative Arbeiten. Das Schöpferische ist das, was uns am meisten Freude bereitet. Und wenn die Teilnehmer bei unseren Workshops Spaß haben, dann sind das sehr kreative Stunden. Einen weiteren schönen Moment hatten wir mit jemandem, der durch einen Artikel im Frizz Magazin auf uns aufmerksam geworden ist. Er wollte sich baulich verändern und da ihm unser Konzept so gut gefallen hatte, ist er dafür extra aus einem ganz anderen Stadtteil zu uns in den Laden gekommen.

 

Was macht für euch die Lust am offline Shopping aus?

Ein wichtiger Aspekt ist, das man die Sachen anfassen kann und einen viel besseren Eindruck bekommt, wie sie in „echt“ aussehen und sich anfühlen. Das macht einen wesentlichen Unterschied zum Onlineshopping aus. Außerdem gibt es in jedem Laden eine gewisse Atmosphäre und man hat den persönlichen Kontakt mit dem Verkäufer, der natürlich vor Ort beraten kann. Insgesamt ist es ein ganz anderes Erlebnis in einem Laden einzukaufen, in dem man sich wohl fühlt, anstatt nur über einen Klick im Internet zu bestellen. Bei einem Kaffee ein Schwätzchen zu halten und auch längerfristige Kontakte zu den Kunden aufzubauen rundet für uns das Einkaufserlebnis ab.

Wie seht ihr die Zukunft von Frankfurts lokalen Shops und was wäre euer Tipp an alle, die sich damit selbstständig machen wollen?

Früher gab es alteingesessene Geschäfte z.B. speziell für Kerzen oder Haushaltswaren. So etwas gibt es leider zunehmend weniger, da die Besitzer oft aus Altersgründen das Geschäft aufgeben und keine Nachfolger finden. Das ist natürlich schade. Das Ganze wird durch die steigenden Mieten nochmal verschärft. Aber die andere Seite ist, dass wir viele Leute haben, die unseren Laden entdecken und sich darüber freuen, dass es so etwas noch gibt. Dass eine Alternative zu den ganzen Ketten und Sachen geboten wird, die man sonst überall bekommen kann. Das ist sicher ein Faktor, der einem als Unternehmer in einer kleinen Großstadt wie Frankfurt Mut machen sollte, nach alternativen Konzepten, Produkten und Ideen zu suchen. Dadurch kann man etwas zu dem Bunten und Kreativen von Frankfurt beitragen. Wir denken, dass eine Stadt sehr davon profitiert und es enorm viel zum Stadtbild beiträgt, wenn es viele verschiedene kleine Läden mit Nischenprodukten gibt.

 

Vielen Dank liebe Sandra & Ulrike!

 

(Bilder: SinnGut)