Alles begann auf dem Körnerstraßenfest in Köln, mit einem Wäscheständer der als Kleiderstange diente. Das Siebdrucken hat Werbetexter Paul sich mithilfe von Youtube Tutorials selbst beigebracht. Inzwischen ist er stolzer Besitzer eines zweiten Ladens, in seinem Lieblingsstadtteil Köln Ehrenfeld. Die Designs der T-Shirts, Hoodies, Caps und Jutebeutel sind seiner Wahlheimat gewidmet und erfreuen sich großer Beliebtheit. Wir wollten mehr über Ehrenfeld Apparel wissen und haben Paul ein paar Fragen zu seinem eigenen kleinen Label gestellt.
Hallo Paul. Wer steckt hinter Ehrenfeld Apparel?
Ehrenfeld Apparel ist ein One Man Army-Projekt, wäre jedoch ohne Freunde, Freundin und alte Kumpel aus der Undenk-Crew (Ramon, Bang, Matz) nicht das, was es ist. Das, was ich früher in Form von Stickern und Schablonen verbreitet habe, drucke ich jetzt auf Textilien. Seit April ist Vivi als erste Angestellte eine riesige Hilfe, sie kümmert sich um den Laden in der Körnerstrasse. Seit Kurzem verbringe ich die meiste Zeit in meinem zweiten kleinen Laden auf der Venloer Straße und deswegen ist es sehr angenehm, dass es jemanden gibt der dort die Stellung hält.
Wie kam es zu der Idee?
T-Shirts begeistern mich schon lange, als Teenager hatte ich fast 150 Stück im Schrank. Besonders bizarre Second Hand-Teile und Shirts aus Skateshops hatten es mir angetan. Zur damaligen Zeit galt es als Tabu, Street Art zu kommerziellen Zwecken zu nutzen, so schwang mein Fokus von Undenk (Street Art) zu Ehrenfeld Apparel. Es war eine Möglichkeit, meinen kreativen Output einer breiteren Masse zu zeigen und mir treu zu bleiben. Zusätzlich gab es einfach keine coolen Köln-Shirts, und irgendwer muss den Job ja machen. Mir gefällt es, dass ich neben meinem Job als Werbetexter und Konzept-Mensch für teils sehr große und sehr kleine Werbeagenturen, auch mein ganz eigenes Ding machen kann. Die Abwechslung zwischen Einzelkämpfer und Großraumbüro macht den Alltag interessanter und mich geistig flexibler..
Was macht dein Konzept besonders?
Das müssen andere beurteilen. Prinzipiell glaube ich, dass die Long Tail-Theorie auf meinen manchmal seltsamen Humor trifft. So besonders ist es aber eigentlich nicht, das Konzept. Wenn man etwas herstellt, das man selbst gern hätte, ist es gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass es auch andere mögen. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass mein ironischer Lokalpatriotismus bei den Leuten ganz gut anzukommen scheint.
Was hat dich nach Köln verschlagen und was gefällt dir hier besonders?
Ich bin im Alter von 14-19 täglich auf der Domplatte Skateboard gefahren (Dank CDU heute verboten), bin also Urkölner ehrenhalber, Domposse 4 Life. Ursprünglich komme ich aus Rödelheim, brennende Mülltonnen sind also noch in meiner DNA. Ich liebe an Köln, dass man mit dem Rad innerhalb von zwanzig Minuten überall (!) hinkommt. Außerdem gefällt mir der teilweise dörfliche Charakter mit der städtischen Infrastruktur.
Vielen Dank Paul! Wir wünschen weiterhin viel Erfolg!
(Bilder: Findeling)