Liebe Caroline – wie bist du auf die Idee gekommen, einen eigenen Kinderladen aufzumachen?
Bevor ich meine Tochter bekam, hatte ich nicht viel mit Kindern geschweige denn mit Spielsachen zu tun. In der Schwangerschaft hab ich dann schnell gemerkt, dass es alles für Kinder nur mit immer denselben Motiven oder für Mädchen in Pink mit Krönchen und Glitzer gibt. Mittlerweile findet man auch bei Ikea und H&M schöne Sachen – das war aber, als ich vor fünf Jahren mit dem Thema Kinderzimmer konfrontiert war noch nicht so. Also hab’ ich angefangen mir ein geheimes Pinterest Board anzulegen und viel auf Instagram zu suchen. Dort hab ich dann viele tolle Labels und Hersteller entdeckt.
Mit mehr und mehr Sachen kam dann irgendwann der Punkt, an dem ich mir dachte: „Jetzt oder nie“. So gründete ich im Oktober 2016 einen kleinen Onlineshop. Ich wohne seit zehn Jahren hier im Viertel und hatte mir um die Ecke ein kleines Büro gemietet. Damals dachte ich, einen Onlineshop zu unterhalten wäre viel günstiger als ein eigener Laden. Das war natürlich ein vollkommener Trugschluss. Die angebotene Ware wird vorab gekauft, so musste ich natürlich auch die Miete für die neun Meter Regal bezahlen. Heimlich träumte ich davon, in zwei oder drei Jahren einen eigenen Laden aufzumachen. Das war damals aber noch ein Wunschgedanke.
Wie bist du dann an diesen süßen Laden mitten in Haidhausen gekommen?
Im Peanut Store war zuvor der Gloà Kindermodeladen. Ich war seit der Geburt meiner Tochter Stammkundin bei Anita. Im Spaß meinte ich öfter, dass sie mir Bescheid geben soll, falls sie mal expandiert und auszieht. Im Februar letzten Jahres hatte ich dann eine Email im Postfach und von einem Tag auf den anderen meinen eigenen kleinen Laden.
Wir haben irgendwie einfach angefangen – ohne Buisnessplan oder sowas. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Erfahrung im Einzelhandel und auch keinen IHK Kurs besucht. Eigentlich bin ich Diplomkommunikationswirtin für Werbung. Halbtags arbeite ich noch in einer Werbeagentur, das bringt Abwechslung und finanzielle Sicherheit. Der Peanut Store ist natürlich mein Herzensprojekt. Alles was ich hier einnehme, investiere ich gleich wieder in neue Ware. Gerade suche ich auch nach einer lieben Aushilfe, um etwas mehr Zeit für meine Familie zu haben.
Dein Store liegt etwas versteckt in Haidhausen – wie finden dich neue Kunden?
Ich nutze Instagram und poste hier alle zwei bis drei Tage etwas. Über Veröffentlichungen freue ich mich natürlich auch immer sehr. Gleich zu Beginn hat der Isarblog, das Himbeer Magazin und Mit Vergnügen München über mich geschrieben. Gerade bin ich auch in der AD, was toll ist. Vor der Eröffnung, hatte ich das Schaufenster voll mit gelben Luftballons. Niemand wusste, was hier für ein Laden aufmachen wird. Diese simple Idee hat relativ viel Eindruck gemacht und die Leute wurden neugierig. Aber eigentlich lebe ich von Mundprogapanda, zufriedenen Kunden und Laufkundschaft. Ein besonders wichtiger Tag ist auch der jährliche Hinterhofflohmarkt – da entdecken mich viele neue Kunden.
Es sind so viele schöne kleine Momente. Gerade wenn ich merke, ich habe Stammkunden. Das ist für mich irgendwie so das Größte, muss ich ganz ehrlich sagen. Egal, ob sie etwas kaufen oder einfach nur schauen. Da gibt es die Professorin aus Amerika – sie kauft hier immer für ehemalige Studenten ein, die jetzt Familie haben. Oder zwei bildhübsche junge Damen, in deren Freundeskreis gerade viele Babys bekommen. Allein die Tatsache, dass jemand meinen Laden so gut findet und wieder kommt, ist einfach toll und bestätigt mich. Es ist einfach ein schönes Gefühl zu merken, dass das aufgeht, was man sich den ganzen Tag überlegt.
Schaut man durch die Regale, fällt sofort auf, dass jedes Produkt bewusst und mit viel Geschmack ausgesucht wurde. Wie findest du deine Produkte?
Fast alle der mittlerweile fast über 600 Produkte entdecke ich auf Instagram. Das sind häufig kleine Labels – hier schätze ich auch den persönlichen Kontakt. Bei der Auswahl ist für mich vor allem das Design, die Ästhetik und die Funktionalität entscheidend. Viele Marken habe ich auch auf der Suche nach Sachen für meine Tochter kennengelernt. Die fühlt sich hier im Laden ein bisschen wie in ihrem Kinderzimmer. Es ist mir sehr wichtig, dass ich fast alle Produkte, die hier drin stehen entweder selbst habe oder jemanden kenne, der sie ausprobiert hat. Es gibt auch ein paar Produkte für die Eltern, aber das Hauptaugenmerk liegt auf den Kleinen. Und dieser Beratungsfaktor ist beim Verkauf auf jeden Fall entscheidend – die Kunden merken, dass ich weiß, wovon ich spreche und die Produkte auch wirklich kenne. Vor allem bei so etwas Persönlichem wie Kindersachen ist das von Bedeutung.
Auf was freust du dich dieses Jahr besonders?
Natürlich auf meine Feier zum Einjährigen im Mai und viele Aktionen, die Leben in den Peanut Store bringen. Ich mache jetzt dann zum zweiten Mal eine Sale-Party mit Katharina, mit der ich mich super verstehe. Ihr gehört der „Kleine feine Leute“ Kindermodeladen hier um die Ecke. Sie war schon mit ihrer Saleware bei mir im Peanut Store und jetzt ziehe ich bald für einen Tag mit einer Auswahl an Produkten zu ihr. Solche Aktionen machen Spaß!
Danke, liebe Caroline! (Bilder: Findeling | Nils Schwarz)