Vor gar nicht allzu langer Zeit eröffnet und schon nicht mehr wegzudenken: die Bonbonmanufaktur Familie Hofer in Hamburgs schöner Sternschanze ist eine zuckergewordene Erfüllung eurer kühnsten Träume. Die Vielfalt der verschiedenen Sorten lässt absolut keine Wünsche offen und oben drauf gibt es auch noch hausgemachte Marshmallows, weißen Nougat, Lakritz und Lollis in verschiedenen Farben und Formen. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen ein bisschen mehr über Familie Hofer zu erfahren und sind mit Taschen voller blauer Findeling Bonbons und glänzenden Augen zurückgekommen.
Hallo Markus.Wer steckt denn eigentlich hinter der Bonbonmanufaktur?
Wir sind ein kleiner Familienbetrieb, bestehend aus meiner Frau Silke und mir und natürlich unseren drei Kindern. Nach langen Jahren in der IT-Branche haben wir letztendlich entschieden, dass wir uns unseren lang gehegten Wunsch, ein eigenes Unternehmens zu gründen, erfüllen wollen. Wir hatten eigentlich von Anfang an kaum Bedenken, mit unserer Entscheidung einen Fehler zu machen und waren uns unserer Sache ziemlich sicher. Freunde und Familie haben uns bei der Umsetzung unseres Traums mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Unsere Eltern, Geschwister, die Aushilfen, die wir teilweise schon seit Jahren kennen, die Nachbarn, die uns helfen und so herzlich sind, die Schul- und Kita-Kinder, die zum Naschen kommen, und, und, und,… Jeder, der uns in unserer kleinen Bonbonmanufaktur besucht, wird auf die eine oder andere Weise ein Teil von „Familie Hofer“. Wir sind sehr glücklich, dass wir es gemeinsam geschafft haben und soviel guten Zuspruch erhalten.
Wie kam ihr dazu, eine Bonbonmanufaktur zu eröffnen?
Wir hatten einfach Lust auf ein neues und schönes Produkt. Durch unsere Urlaube in Dänemark, haben wir uns dazu inspirieren lassen handgemachte Bonbons herzustellen, da es dort eine richtige Bonbonmanufaktur-Kultur gibt. Die farbenfrohen Leckereien haben es uns einfach besonders angetan und wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt um das Handwerk zu erlernen. Als wir dann nach einem Jahr intensiver Suche die schönen Räumlichkeiten mit den alten Kacheln und dem gepflegten Dielenboden in unserer direkten Nachbarschaft gefunden haben, stand die Entscheidung sofort fest. Wir sind der Meinung, dass einfach jeder gerne nascht und können uns nun täglich davon überzeugen. Es freut uns, wie glücklich die Kinder und auch die Erwachsenen sind, wenn sie uns dabei zusehen können wie wir die Bonbons herstellen. Nur die wenigstens wissen nämlich, wie das gemacht wird. Alle Sorten dürfen selbstverständlich auch probiert werden, denn es soll ja auch jedem schmecken was er kauft!
Und wie habt ihr gelernt Bonbons herzustellen?
Durch diverse Workshops im Ausland und natürlich üben, üben, üben. Anfangs war es gar nicht so leicht, aus der heißen Zuckermasse Bonbons zu machen. Wir haben uns etliche Bücher durchgelesen, davon einige über 100 Jahre alt, um das perfekte Rezept zu finden. Schließlich haben wir nach vielen Tagen und Nächten des Ausprobierens eine Mixtur gefunden, die uns allen gefällt. Mit viel Muskelkraft, Geschick und natürlich unserer 120 Jahre alten Maschine, die wir einem Südtiroler Museum entlocken konnten, entstehen inzwischen täglich tausende von Bonbons verschiedenster Sorten und Formen. Wir lassen uns eigentlich ständig neue Dinge einfallen und freuen uns auch immer über Anregungen. Dabei entstehen manchmal die interessantesten Kombinationen.
Was zeichnet eure Bonbon-Herstellung aus?
Für uns ist die Transparenz das allerwichtigste. Bei unseren Süßigkeiten weiß jeder was drin ist. Wir müssen unsere Zutatenliste nicht verstecken, da wir ausschließlich Bio-Zucker und natürliche Aromen sowie natürlich färbende Lebensmittel einsetzen. Zwar kommen die knalligen Farben der Bonbons dabei etwas zu kurz, aber das ist für uns vergleichsweise zweitrangig. In Zeiten, wo Zucker einen eher schlechten Ruf hat, versuchen wir somit einen Ausgleich zu schaffen. Darüber hinaus geht es uns auch um Nachhaltigkeit. Egal ob damit die Nachfüllgläser gemeint sind oder die Bezahlung unserer Mitarbeiter, weit über dem Niveau von irgendwelchen Mindestlöhnen, mit denen niemand wirklich existieren kann. Transparenz geht aber auch weiter: Bei uns kann man in der Schaumanufaktur zugucken, wie produziert wird und bekommt es auch gerne erklärt. Quasi „Sendung mit der Maus“ für alle. Außerdem steckt einfach jede Menge Leidenschaft in der Produktion. Wir lieben was wir tun und versuchen das geschmacklich auszudrücken.
Was ist das schönste daran, eine Bonbonmanufaktur zu besitzen?
Die Vielfalt an Aufgaben im Rahmen der Selbständigkeit sind schon eine Herausforderung und zugleich eine Bereicherung. Darüber hinaus ist es natürlich super, wie Kunden auf uns und unser Produkt reagieren. Das macht Spaß. Wir veranstalten Events und Workshops und freuen uns immer, wenn jemand seine Feierlichkeit in unsere Räume verlegen möchte. Sehr schön ist es natürlich auch, wenn die Zuschauerbühne voller glücklicher Kinder ist, die sich die Nase an der Fensterscheibe platt drücken. Alles in allem, sind wir froh den Schritt gewagt zu haben und dass wir so guten Zuspruch und so viel Unterstützung erhalten haben!
Vielen Dank, Markus!
(Bilder: Findeling / Bonbonmanufaktur Hofer)