Unsere Mission: Die Geschichten der kleinen und feinen Läden erzählen, die Berlin so einzigartig machen. Dazu zählt auch die von  Anne-Kathrin Liedtke, der Inhaberin von Prăvălia. Mit viel Liebe und Leidenschaft führt sie ihren „Made in Romania“-Laden in Neukölln und entdeckt auf Reisen immer wieder neue Schätze, die sie den Neuköllnern in ihrem Laden näherbringen kann. Wir haben uns mit ihr über ihre besten Erlebnisse in Rumänien, ihr besonderes Sortiment und ihre neusten Entdeckungen unterhalten.

 

Wie entstand Prăvălia – und welchen Bezug hast du zu Rumänien?

Da mein Freund ursprünglich aus Bukarest stammt, reisen wir zusammen mindestens zweimal im Jahr nach Rumänien und verbringen dort unseren Urlaub. Schon bei meiner ersten Reise war ich von dem Land sehr angetan. Die Menschen sind unheimlich freundlich und wirklich tolle Gastgeber. Außerdem ist Rumänien unglaublich schön und abwechslungsreich. Man findet hier jegliche Art von Landschaften – alles ist noch ziemlich ursprünglich. Aber auch die größeren Städte wie Bukarest sind klasse. Anfangs habe ich nach der Rückkehr von unseren Reise immer wieder recherchiert, ob ich einige der rumänischen Produkte auch in Deutschland finden kann, doch leider war dies nicht der Fall. Besonders das Handwerk und die naturbelassenen Produkte haben mich immer sehr überzeugt. Im Dezember 2016 entschied ich mich schließlich dazu mit einem Onlineshop für rumänische Produkte zu starten – das war die Geburt von Prăvălia. Einige Monate später, im März 2017, konnte ich dann auch meinen Traum eines eigenen, kleinen Ladens verwirklichen und eröffnete zusätzlich zu dem Onlineshop mein eigenes Ladengeschäft in Neukölln.

 

 

Woher nimmst Du die Inspirationen für Dein Sortiment?

Viele meiner Produkte finde ich beim Recherchieren und Lesen von Artikeln. Mittlerweile kommt es aber auch schon mal vor, dass mich Produzenten anschreiben und fragen, ob ich Interesse habe ihre Produkte im mein Sortiment aufzunehmen. Generell gilt allerdings: ich verkaufe nur Produkte von denen ich selbst überzeugt bin und die mir persönlich gefallen. Zudem achte ich darauf, dass die Waren zu 100% in Rumänien hergestellt werden und faire Produktionsbedingungen herrschen.

 

 

Welche Reisetipps hast du für Rumänien?

Das Land ist so unglaublich vielseitig – deshalb ist es immer sehr schwer, sich zu entscheiden. Wenn man mehrere Teile Rumäniens sehen möchte, sollte man auf jeden Fall etwas mehr Zeit einplanen. Vor allem Bukarest als Hauptstadt ist eine Reise wert. Wer mehr von der Natur sehen möchte, sollte in die Karpaten – Rumänien hat übrigens den höchsten Braunbär Bestand Europas – oder ins Donaudelta. Aber natürlich sind auch die vielen kleineren Städte in Transsilvanien wirklich sehenswert. Ich selbst war zwar schon oft dort, aber bei mir stehen momentan Nordrumänien (Maramures) und das Donaudelta ganz oben auf meiner To-Do-Liste.

 

 

Was ist dein aktuelles Lieblingsprodukt bei Prăvălia?

Bei meiner letzten Reise nach Rumänien im Januar 2018 habe ich ein tolles transsilvanisches Kochbuch entdeckt. Es ist immer eine Herausforderung, ein gutes rumänisches Kochbuch in Deutscher oder Englischer Sprache zu ergattern – daher habe ich gleich zugegriffen. Es sind wirklich gute – und vor allem auch authentische – Rezepte darin zu finden. Ich selbst habe schon einige Gerichte nachgekocht und war sehr begeistert!

 

 

Was schätzt Du am Bezirk Neukölln?

Ich selbst wohne seit sieben Jahren in Neukölln und liebe die Vielfältigkeit des Bezirks. Alles ist ziemlich gemixt und gerade das macht den Bezirk so besonders und interessant. Zudem denke ich, dass speziell Neukölln noch viel Potenzial hat, was die kleinen und feinen Läden angeht. Für mich ist es schön, meinen Laden in diesem Bezirk zu haben und so die unterschiedlichsten Menschen mit meinem Konzept zu erreichen. Von jung bis alt – und egal aus welchem Herkunftsland.

 

 

Vielen Dank, Anne!

 

 

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Wenn euer Interesse geweckt ist, könnt ihr Anne in ihrem Laden Prăvălia in der Karl-Marx-Straße 193 von Di-Fr von 11-18.30 Uhr und Sa von 11-17 Uhr einen Besuch abstatten.

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[Bilder: Anne-Kathrin Liedtke, Findeling]