„Natürlich kann man einen tollen Städtetrip nach Hamburg unternehmen und sich zum Schluss am Hafen eine Kaffeetasse als Souvenir kaufen. Viel schöner sind doch aber die ganzen kleinen, individuellen Geschäfte, in denen man ausgiebig stöbern kann und wirklich authentische Stücke aus Hamburg findet“, dachte sich Tim von How to Hamburg. Seit 2008 ist der Wahlhamburger in die Hansestadt verliebt und beschloss daher, sich ihrer Erkundung zu widmen. So entstand die Idee, besondere Stadtführungen abseits des Mainstream anzubieten.

Letzte Woche hat sich Tim unsere App geschnappt, um die ganz besonderen Souvenirs zu entdecken. „Diese Läden zu finden, ist gar nicht so einfach. Noch nicht mal für Hamburger. Deshalb bin ich sehr froh, dass es Findeling gibt und mich bei der Recherche unterstützt hat“, sagt er. Welche Schätze Tim auf seiner Tour entdeckt hat, lest ihr heute auf unserem Blog.  Hier kommen sie, die schönsten Läden für besondere Hamburg Souvenirs:

Rebelzer Flagschiffladen

Hein-Hoyer-Straße 45-47, Mi-Sa 12-18 Uhr

Rebelzer HamburgRebelzer heißt eigentlich Sebastian und ist seit 1995 in der Kunst- und Streetartszene aktiv. Seine „Freaks“ sind über die Zeit zu einem Markenzeichen geworden, ohne dass das geplant war. Ähnlich verhält es sich damit, dass der Künstler selber zum Galeristen avanciert ist. Nachdem sein Atelier auf St. Pauli kernsaniert wurde „sah hier plötzlich alles wie eine Zahnarztpraxis aus“, erinnert sich Sebastian. Nachdem der erste Schock verflogen ist, hat er statt Zahnarztstühle seine Kunst ausgestellt. Seitdem gibt es den Rebelzer „Flagschiffladen“ in der Hein-Hoyer-Straße. Übrigens schon von Weitem am markanten Wegweiser vor dem Laden erkennbar, den er ebenfalls selber gestaltet hat.

Drinnen findet man Freaks, Freaks, Freaks. Schlicht auf schwarzen Einkaufsbüddeln, auf Omis Uhrengläsern, als Ausschnitte, auf Skateboards oder gerahmt. Die einzelnen Figuren haben übrigens keine Namen. Die kann man selber taufen, wie einem der Sinn steht.

 Spätestens seit ein Riesenfreak das Stadion vom FC schmückt, gibt es wahrscheinlich nichts originaler „St. Pauli“, als sich ein Stück von Rebelzer mit nach Hause zu nehmen.

Vergizzmeinnicht

Simon-von-Utrecht-Straße 86, Mi-Fr 13:30-19 Uhr, Sa 12-17 Uhr


VergzizzmeinnichtNicht nur Made in Hamburg, sondern Handmade auf St. Pauli ist alles, was es im Gemeinschaftsatelier und -Laden von Vergizzmeinnicht gibt. Hier haben sich Katja, Tina, Anna und Ines zusammengetan um Schmuck, Kleidung, „Uffel“ (Kuschelkissen) und Illustrationen zu entwerfen. Den angeschlossenen Laden sehen sie als zusätzlichen Bonus. Auch Gastkünstler stellen hier regelmäßig aus.

Als besonders souvenirtauglich fällt mir das verzierte Vintageporzellan von „Frau Ines“ ins Auge. Antike Teller und Tassen veredelt sie mit maritimen Totenköpfen, inspiriert vom mexikanischen Totenfeiertag „Dia de los Muertos“.


Ines mixt den mexikanischen Stil mit Hamburgsymbolen und haucht nicht nur alten Tellern neuen Glanz ein, sondern auch der Hamburg- und St. Pauli-Bildwelt. Was dabei entsteht, ist so weit weg von der Stadtwappentasse, wie es nur sein kann, aber trotzdem unverkennbar aus Hamburg.

Jedes Stück ist ein Unikat, auf Wunsch kann sie auch eigenes Porzellan verzieren. Bitte kommt nicht auf die Idee, die Souvenirs in die Spülmaschine zu stellen. Der Druck könnte das überstehen, aber nicht das alte Porzellan. So kann die Erinnerung an Hamburg noch lange strahlen.

AnCoore

Wohlwillstraße 34, Di-Fr 11-13 und 14-19 Uhr, Sa 11-17 Uhr

Ancoore HamburgIm AnCoore auf der Wohlwillstraße findet man seit Frühjahr 2014 „Ausrüstung für Leib und Leben“. Das können Möbel sein, aber auch kleine Designstücke, Töpferwaren oder ganz einfach die schönsten Postkarten der Stadt. Hergestellt von Künstlern und kreativen Handwerkern aus Hamburg und dem Norden.

Wer nicht gerade den Treibholztisch aus der Ostsee mit nach Hause tragen will, findet hier zum Beispiel auch Fotokacheln der Hamburger Fotografin Jana Damiani. Die wohnt sogar in der gleichen Straße. Ihre Motive zeigen Hamburg in allen Facetten, und selbst bei klassischen Motiven umschifft sie gekonnt jedes Klischee.

Das AnCoore ist ein schöner Ort zum Stöbern und bietet viele Möglichkeiten, sein Zuhause modern und nordisch aufzumöbeln.

Strips und Stories

Seilerstraße 40, Di-Fr 12-19:30 Uhr, Sa 11-18 Uhr

Strips & Stories HamburgKunst kann man nicht nur an die Wand hängen oder dekorieren. Man kann sie auch in Form von besonderen Büchern ins Regal stellen (aber vorher lesen, bitte!). Eine spezielle Art sind die sogenannten Graphic Novels, im Volksmund auf Comics genannt.

Das Strips und Stories auf der Seilerstraße auf St. Pauli bietet eine besonders große Auswahl mit Fokus auf erwachsene Leser. Über 1000 Titel sind vorrätig oder lassen sich schnell bestellen. Im Laden finden auch regelmäßig Lesungen und Buchvorstellungen statt.

Strips & StoriesViele Graphic Novels wurden von Hamburger Künstlern und Illustratoren gestaltet, einige spielen sogar direkt in Hamburg bzw. auf dem Kiez. So auch die „Rohrkrepierer“. Rohrkrepierer spielt auf St. Pauli in den 50ern und beleuchtet die Kindheit im Stadtteil der Nachkriegsjahre.

„Baby’s in black“ ist eine melancholische Liebesgeschichte zwischen Astrid Kirchherr und Stuart Sutcliffe vor dem großen Durchbruch der Beatles auf St. Pauli in den 60er Jahren.

Ob Bücherwurm, Comic- oder Hamburgliebhaber: Im Strips und Stories findet ihr das ein oder andere besondere Souvenir.

 

Henk & Henri Keksmanufaktur

Lehmweg 46, Di-Fr 11-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr

Henk und HenriLiebe geht durch den Magen. Besonders, wenn man die Liebe zur Stadt mit Keksen von der herzlichen Keksdesignerin Nadja Bruhn feiern kann. Die hat ganz frisch im Lehmweg in Eppendorf ihre Keksmanufaktur Henk & Henri aufgemacht.

Das Krümelmonster würde hier schlichtweg verrückt. Schon beim Reingehen duftet es nach Frischgebackenem. Designte Kekse sind die Spezialität der ersten deutschen Keksdesignerin. Aber auch Zimtschnecken und saftigen Blechkuchen gibt’s im Henk & Henri.

Henk und HenriÜberhaupt kann man sich schwer entscheiden. Schenken oder selber kaufen? Essen oder nur angucken? Backen lassen oder selber backen? Denn auch Backkurse werden regelmäßig angeboten.

Wer dafür keine Zeit hat, kann Nadjas Backbücher kaufen, die im Kosmos Verlag erschienen sind, und zuhause losbacken.

Man merkt schon, so vielfältig wie Hamburg ist auch das Angebot von Henk & Henri. Was man aus Mürbeteig alles machen kann, erlebt ihr hier aus erster Hand. Unbedingt mal anschauen und als Souvenir mitnehmen!

 

Vielen Dank an Tim für den Gastbeitrag!